Sesta di Sopra
Über Sesta di Sopra lacht die Sonne
In dem winzigen Keller eines der kleinsten Winzerbetriebe von Montalcino werden kaum mehr als 7.000 Flaschen Wein im Jahr produziert.
In weniger als zehn Jahren hat sich Sesta di Sopra zu einem der führenden Brunello-Produzenten entwickelt. Der erste Jahrgang des aristokratischen Weins war 1999 in dem winzigen Keller der Erzeugerstätte gekeltert worden. “Die Weine dieses kleinen Familienbetriebs … bekennen sich unmissverständlich zu ihrem Terroir“, schrieb schon vor Jahren der Weinführer Gambero Rosso. Die Geschichte des Landsitzes reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Zum Markenzeichen von Sesta di Sopra zählt neben dem Gutsnamen ein auf dem Hofgelände gefundenes ethruskisches Symbol der Sonne.
Das 44 Hektar umfassende Anwesen, südwestlich von Montalcino und rund vier Kilometer von Castelnuovo dell’Abate entfernt gelegen, wurde im Jahre 1980 von der Familie Spina erworben. Zunächst wurde das Haupthaus, vermutlich ursprünglich ein alter Aussichtsturm, renoviert, ehe eine zwei Hektar große und mit Olivenbäumen bestandene Fläche hergerichtet wurde. Anschließend begann man damit, auf weiteren zwei Hektar Fläche Reben anzupflanzen.
Sesta di Sopra liegt in einem für den Weinbau äußerst geeigneten Gebiet. In der Nähe des Flusses Orcia gelegen, begünstigen die Beschaffenheit des kalkhaltigen Bodens und das Mikroklima in besonderem Maße das Gedeihen der Reben. Sehr großen Wert legt Gutsinhaber Ettore Spina darauf, die Rebhügel nach neuesten Erkenntnissen des Weinbaus zu bepflanzen und zu betreiben. Die in den frühen 1990er Jahren mit einer Mischung aus verschiedenen Klonen der autochthonen Sorte Sangiovese grosso bepflanzten Weinberge sind zwar nicht ertragreich, bringen jedoch sehr hochwertige Trauben hervor.
Nachdem sie in der Regel Ende September von Hand geerntet worden sind, werden die Trauben zunächst in Kästen gelegt, um sie vor Beschädigungen zu schützen. In der kleinen Kellerei angekommen, werden die Beeren in temperaturkontollierte Stahlbehältern nach traditionellen Methoden vergoren. Für den Ausbau des Brunello kommen traditionelle Fässer aus slawonischer Eiche mit 30 Hektoliter Fassungsvermögen zum Einsatz. Der Rosso wird dagegen in französischen Eichenfässern zur Reife gebracht.
Bei der Bereitung von Brunello und Rosso sowie beim Ausbau beider Gewächse kann Ettore Spina stets auf den fachlichen Rat und engagierten Einsatz seines guten Freundes Giancarlo Pacenti, bis vor einiger Zeit noch Vizepräsident des Consorzio del Vino Brunello di Montalcino, setzen. (mh)