Brunello Annata 2010

Die Mitglieder des Consorzio Brunello di Montalcino waren sich relativ schnell einig: Der 2010er Jahrgang konnte nur mit der Spitzenbewertung von 5 Sternen ausgezeichnet werden. Zu perfekt war das Traubenmaterial, um daran Zweifel aufkommen zu lassen. Für die Winzer war dies allerdings keine Selbstverständlichkeit, denn die heterogene Vegetationsperiode ließ im Vorfeld wenig Spielraum für zuverlässige Prognosen: Winter und Frühling fielen im Jahresdurchschnitt ungewöhnlich kühl aus, wodurch sich der Austrieb der Rebblüten um einige Tage nach hinten verschob und sich die Erntemenge geringfügig verringerte. Ab den Sommermonaten wurden die Temperaturen allerdings deutlich milder und die Niederschläge verteilten sich gleichmäßig über die weiteren Wochen. Durch zusätzliche Entblätterungsmaßnahmen sorgten die Winzer für entsprechende Durchlüftung der Traubenzonen und verhinderten so größere Ertragseinbußen durch Pilzerkrankungen.

Die Schwankungen zwischen den Temperaturen tagsüber und nachts führten einerseits zu einem erfreulich hohen Zuckergehalt sowie ausgereiften Polyphenolen und Farbstoffen, andererseits blieb so auch der relativ hohe Säuregehalt bestehen, welcher in Kombination mit Erstgenannten für ein stattliches Alterungspotenzial sorgen wird.Erste euphorische Kritikerstimmen ließen daher nicht lange auf sich warten:

„Rarely in my more than twenty years of experience in the winery have I seen such high quality.“ (Giacomo Neri, Casanova di Neri, Nov. 2010)

„Excellent structure, intense perfumes and above all great balance together with an extraordinary elegance. Characteristics that one cannot easily find all together in the same harvest. For me it is one of the best harvests of all time.“ (Giancarlo Pacenti, Siro Pacenti und Vizepräsident des Brunello Konsortiums, Nov. 2010)

„It is the vintage of my lifetime.“ (Roberto Guerrini, Eredi Fuligni, Jan. 2015)

Selbst Franco Biondi Santi, der Urvater des Brunello, hat sich im Rahmen der Jahrgangsbewertung klar festgelegt: „… the 2010 harvest was outstanding.“

Als Grund für diesen herausragenden Jahrgang sehen die Experten rund um Giampiero Maracchi, Attilio Scienza und Riccardo Cotarella im sogenannten „Montalcino-Faktor“: Dieser besteht in der Kunst und Erfahrung der regionalen Winzer, immer wieder absolute Topqualitäten aus nur einer Rebsorte zu erzeugen, so wie es eben nur in wenigen Anbaugebieten der Welt möglich ist. Im Hinblick auf die Bewertungen der letzten 10 Jahre (4 mal 4 Sterne bzw. 4 mal 5 Sterne) fällt es da schwer zu widersprechen.

Dass die Euphorie für den Jahrgang 2010 nicht übertrieben ist, zeigt sich auch in den unlängst von James Suckling veröffentlichten Verkostungsnotizen, er vergibt fast ausnahmslos über 90 Punkte.

„This is not a vintage to miss. It is as significant as the legendary 1997 vintage, not only for the great quality of the Brunellos made but for its historical greatness. Montalcino is evolving into a complex and dynamic Italian wine region with the diversity and uniqueness of Barolo and Barbaresco.“ (James Suckling, Jan. 2015)

Monica Larner, Italien-Spezialistin bei Robert Parkers „Wine Advocate“, resümiert den Spitzenjahrgang wie folgt: „Meiner Meinung nach ist der Brunello di Montalcino 2010 der beste Jahrgang im neuen Jahrtausend, denn er vereint die besten Eigenschaften meiner beiden Lieblingsjahrgänge 2006 und 2007. Dieser Jahrgang kombiniert die Frische, Struktur, Geradlinigkeit und das Reifepotenzial des Jahrgangs 2006 mit der Intensität, Fülle, dem balsamischen Charakter und der reichhaltigen Tanninstruktur des Jahrgangs 2007. 2010 bietet Ihnen alles. Es war nicht leicht, die Weine in diesem frühen Stadium zu beurteilen, denn so viel von ihrem Potenzial wird sich erst mit zunehmender Reife zeigen. In dieser Beziehung erinnerte mich der Brunello 2010 stark an meine Barolo-Verkostungen: ein Teil der Bewertung beruht auf dem Glas, das vor einem steht, den anderen Teil kann einem nur ein Blick in die Kristallkugel verraten. Der Brunello ist von allen Sangiovese, die ich je probiert habe, einem Nebbiolo am ähnlichsten. Und wie der Barolo haben diese Weine eine starke Verführungskraft, selbst in diesem noch sehr jungen Alter. Die Produzenten mit den besten Lagen, den ältesten und am tiefsten verwurzelten Reben und der meisten Erfahrung haben außerordentliche Ergebnisse erzielt. Doch 2010 hat auch enttäuschende Weine hervorgebracht, von anderen Produzenten, die sich weniger intensiv mit ihren Weinen auseinandergesetzt haben. Das Jahr 2010 hat also sowohl großartige als auch mittelmäßige Ergebnisse geliefert. Tatsächlich gibt es in meinen Bewertungen für den Jahrgang 2010 wesentlich größere Unterschiede, als das 2006 und 2007 der Fall gewesen ist, in denen die Bewertung viel einheitlicher ausfiel. Francesco Ripaccioli von Canalicchio di Sopra ist der Meinung, dass 2010 dem Jahrgang 1997 sehr ähnlich ist: „Der einzige Unterschied besteht darin, dass wir inzwischen 13 Jahre mehr Anbauerfahrung gesammelt haben.“

In der Wachstumsperiode 2010 gab es regelmäßige Regenfälle und warme Frühlingstemperaturen, die für eine gleichmäßige Blüte sorgten. Regenschauer und warme Temperaturen im Mai unterstützten das Blatt- und Traubenwachstum. In den Sommermonaten folgte eine ausgewogene Hitze mit Höchsttemperaturen von etwa 35°C. Tiefe Wurzelsysteme, die mit ausreichend Grundwasserreserven versorgt wurden, unterstützten die rechtzeitige Reife. Bis zur Erntezeit hatten die Trauben ihren optimalen Reifegrad erreicht. Trockenes Wetter und gleichmäßige Temperaturen erlaubten den Winzern, die Lese ganz ohne Zeitdruck durchzuführen.“

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