La Gerla
Beste Brunelli aus dem „Taubenschlag“
Die im kleinen Weingut La Gerla erzeugten Tropfen genießen nicht nur bei Weinkritikern, sondern auch in Weinläden und Restaurants hohe Wertschätzung.
Sergio Rossi liebt die Weinberge, als wären sie seine eigenen Kinder. Der früher als Direktor dreier europäischer Niederlassungen einer namhaften Werbeagentur tätige temperamentvolle Inhaber der kleinen Kellerei La Gerla arbeitet sehr erfolgreich an seinem Ziel, exzellente Weine aus der Landschaft um Montalcino zu ziehen und eine „kleine Cru“ in dieser für den Anbau edler Gewächse so prädestinierten Region zu schaffen. Bereits seit fast vierzig Jahren zieht der Winzer an den sanften Hängen unterhalb von Montalcino, abgegrenzt von den Tälern der Flüsse Orcia und Ombrone, mit großer Sorgfalt seine Reben. Rossi hat es geschafft, seinen Betrieb in der Region rasch als anerkannten Brunello-Produzenten zu etablieren.
Der toskanische Weinbauer aus Leidenschaft verbindet geschickt modernste Kellertechnologie mit der Weisheit eines bodenständigen Winzers. Bevor er es im Jahr 1976 übernahm und mit viel Liebe zum Detail umstrukturierte, gehörte das auf 320 Meter Meereshöhe liegende und gut 28 Hektar umfassende Anwesen der Familie Biondi Santi, die selbst für beste Brunelli bekannt ist. Rossis Kellerei trägt den den bezeichnenden Namen „Colombaia“, was aus dem Italienischen ins Deutsche übersetzt so viel wie „Taubenschlag“ bedeutet.
In der kleinen Kellerei stehen knapp zwölf Hektar unter Reben. Die Weinberge liegen bei Canalicchio im Nordosten und bei Castelnuovo dell’Abate im Südosten des Montalcino-Gebiets. Bei seiner täglichen Arbeit wird Sergio Rossi von einem hochkarätigen Team unterstützt. Der Önologe Vittorio Fiore zum Beispiel ist als Freund und vertrauenswürdiger Fachmann von Anfang an mit von der Partie. Der für die Weinberge zuständige Agronom Alberto Passeri hat auch die Funktion des Gutsdirektors inne. Die im Betrieb La Gerla erzeugten Weine werden nicht nur regelmäßig von einschlägigen Weinführern und Fachzeitschriften prämiert und gewürdigt, sondern genießen auch in Weinläden und Restaurants sehr hohe Wertschätzung.
Zum Weingut gehören drei Weinkeller, von denen zwei für die Alterung der Gewächse bestimmt sind. Der unterirdische Hauptkeller, der optimale Bedingungen in puncto Temperatur und Luftfeuchtigkeit bietet, befindet sich in einem aus dem 15. Jahrhundert stammenden eindrucksvollen Turm. Hier werden die großen Eichenfässer von La Gerla aufbewahrt. Der Keller enthält auch die wertvollsten Flaschen des ersten aus dem Jahr 1976 stammenden Produktionsjahrgangs und beherbergt die Weinbibliothek des Hauses. Der neue, teilweise unterirdisch angelegte Keller berücksichtigt neben architektonischen Aspekten für eine natürliche Alterung der Weine wichtige strukturelle Aspekte. Er ist gut isoliert, natürlich belüftet und gibt großen Eichenfässern im Volumen von 50 und 100 Hektolitern (hl) eine Heimat. Hier reift in 50 Allier- und Vogesen-Barriques der Supertoskaner Birba.
In dem der Vinifizierung dienenden dritten Keller stehen Edelstahltanks mit einem Fassungsvermögen von 1.700 hl. Während des Gärungsprozesses wird die Temperatur akribisch kontrolliert. Sonderbehälter, Makro-Sauerstoffversorgung und kontinuierlich arbeitende Strompumpen sind nur einige weitere Bestandteile und Merkmale des innovativen Kellers. In unmittelbarer Nachbarschaft der Anlagen zur Fermentation sind die Bereiche Lagerung, Etikettierung und Abfüllung untergebracht. Am Ende des Prozesses der Weinherstellung werden die Flaschen in einem Vakuum mithilfe von Stickstoff verkorkt, um auf diese Weise schädliche Auswirkungen der Oxidation auf die edlen Tropfen zu verhindern. (mh)