La Rasina
Echte und traditionsreiche Brunelli
Die Familie Mantengoli hat den kleinen Winzerbetrieb La Rasina zu einem hoch angesehenen Weingut verwandelt.
„Ich war unglaublich beeindruckt von dem Reichtum der Weine“, schrieb einmal James Suckling nach einer Verkostung. Die Tropfen von La Rasina seien „wunderbar fruchtig mit einer Reinheit von reifem Sangiovese“, wie sie nur selten von den Weinbergen rund um das Bergdorf Montalcino zu sehen seien, schwärmte das frühere und namhafte Redaktionsmitglied des angesehenen US-Magazins „Wine Spectator“. Suckling weiter: „Marco hat das Anwesen von einer einfachen Familienfarm in ein Weltklasse-Weingut verwandelt.“ Die Brunelli seien wirklich echt und ein traditionsreiches Erbe.
Tatsächlich zählt das 45 Hektar kleine Weingut La Rasina der Familie Mantengoli zu den Fixsternen im toskanischen Anbaugebiet Montalcino. Es hat für seine kraftvollen und doch eleganten Tropfen bereits mehrfach vom renommierten Weinführer Gambero Rosso die begehrten „Drei Gläser“ als höchste Auszeichnung erhalten. Die gut acht Hektar umfassenden Rebflächen sind ausschließlich mit Sangiovese Grosso bestanden. Während andere Güter dafür bekannt sind, dass sie ihren Brunelli internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon oder Syrah beimischen, ist die Familie Mantengoli fest davon überzeugt, dass ein wahrer Brunello nur aus dieser alten authochtonen und traditionellen Sorte bestehen darf. Da die Weinberge am Osthang in unmittelbarer Nähe der Fattoria liegen, erreicht das Traubengut in kürzester Zeit die Kellerei. Die rasche Anlieferung trägt nach Einschätzung des Gutsinhabers Marco Mantengoli, dessen Cousin ebenfalls einen kleinen Winzerbetrieb in Montalcino besitzt, wesentlich zum Gelingen der Weine bei.
Die Fattoria La Rasina, zu der auch fünf Hektar Olivenhaine gehören, wurde im Jahre 1973 von Santi Mantengoli gegründet. In der zweiten Hälfte der achtziger Jahre spezialisierte sich der Inhaber mit Hilfe seines Sohnes Vasco auf die Weinherstellung. 1988 wurden die ersten Flaschen „Brunello di Montalcino La Rasina“ abgefüllt. Als Santis dynamischer Enkel Marco im Jahr 1997 die Verwaltung übernahm, erlebte der zu den kleinsten Weingütern Montalcinos zählende Betrieb einen wahren Aufschwung. Es stellte sich heraus, dass es der Jungwinzer als ausgebildeter Önologe hervorragend versteht, neue Ideen zur Weinbereitung mit traditionellen Erfahrungen zu verknüpfen.
Die Weinberge liegen auf einer durchschnittlichen Höhe von 350 Metern über dem Meeresspiegel. Sie sind zum Teil mit jungen Gewächsen, teilweise aber auch mit rund 30 Jahre alten Pflanzen bestanden. Die Rebstöcke erreichen eine Dichte zwischen 3.500 und 4.500 Stück pro Hektar. Der Hektarertrag der vollständig von Hand gelesenen und sorgfältig selektionierten Trauben beträgt bis zu 8.000 Kilogramm. Die mäßig ertragreichen Böden bestehen zumeist aus einem Ton-Sand-Gemisch mit einem höheren Gehalt an Kalzium.
Sehr funktional ist sowohl der klimatisierte Vinifikations- als auch der Ausbaubereich der Fattoria La Rasina gestaltet. Im Keller lagern Allier-Fässer mit einem Fassungsvermögen von bis zu 50 Hektolitern ebenso wie Barriques. Die temperaturkontrollierten Fermentationstanks weisen unterschiedliche Größen auf. Insgesamt werden auf dem Gut jährlich bis zu 35.000 Flaschen Rosso und Brunello zu vernünftigen Preisen produziert. (mh)