Brunello Annata 2002
Vom Wetter benachteiligt
„Wir waren ganz schön überrascht: Zuerst einmal von der Menge an Produzenten, die sich schließlich doch dazu entschlossen haben, einen Brunello di Montalcino des Jahrgangs 2002 zu keltern – vom Konsortium selbst wurde der Jahrgang nur mit zwei von fünf Sternen bewertet. Wir waren auch erstaunt über die Qualität vieler Weine. Zwei Jahre Holzausbau sind zwar für die wenig strukturierten 2002er generell etwas zu viel des Guten. Mancher Basis hat das sogar den Garaus gemacht. Andere Brunello hingegen – darunter nicht wenige aus den Rebbergen zum Orcia-Tal hin – hatten das nötige Potenzial, um damit umzugehen. Fazit: 2002 hat solide Sangiovese-Weine zu bieten, vielleicht nicht alle auf dem Niveau, das man heute von einem Brunello erwarten kann. 2002 ist auch kein Jahrgang zum Lagern. Fast alle der verkosteten Weine sind bereits trinkreif oder sollten in den nächsten Jahren getrunken werden.“ (Christian Eder, Vinum 7/2007)
„Nun ist 2002 zweifellos ein ,kleines‘ Jahr ohne die Wucht des 1997ers oder die blendende Harmonie des 1999ers. Ein Jahrgang zum Vergessen ist 2002 aber keineswegs. Im besten Fall zeigen die Weine Struktur, Nerv, Eleganz und Sangiovese-typischen Charme, vergleichbar etwa mit einer guten 88er Chianti Riserva – und wer hätte die nicht mit Genuss getrunken?! Teurer ist nach unseren Erfahrungen kein 2002er Brunello geworden, was auch bei den sehr guten Weinen ein in aller Regel faires Preis-Leistungs-Verhältnis ergibt.“ (wein.pur 3/2007)
„2002 ist ein Jahrgang, bei dem Erfahrung und Können des Winzers den Unterschied machen.“ (Stefano Campatelli, Direktor des Consorzio del Vino Brunello di Montalcino)
„Das schwierigste Jahr seit langem für die Brunello-Winzer. Ein Jahrgang, der vom Wetter benachteiligt wurde und der viele Winzer zwang, entweder strikteste Qualitätsoffensiven mit extremem Arbeitseinsatz im Weingarten zu organisieren oder aber – was auch einige Winzer taten – gar keinen Brunello auf den Markt zu bringen. Nun, mit dem extremen Einsatz und hie und da wohl auch mit etwas Hilfe aus den Fässern des Jahrgangs 2003 – 15 Prozent aus einem anderen Jahrgang hinzuzufügen, ist ja erlaubt –, wurde bei einigen Winzern doch noch gute Qualität erzielt. Viele sind es allerdings nicht.“ (Helmut Knall, wine-times.at, 3.11.2007)
„Die Verkostung des Jahrgangs 2002 führte nicht gerade zu Begeisterungsstürmen.“ (Gault Millau Weinguide 2/2007)
„Obacht bei dem 2002er: Nur die besten Weine aus diesem regenreichen Jahrgang machen wirklich Freude.“ (Hendrik Thoma, Die Welt, 21.12 2006)