La Poderina
Verführerischer Genuss schlägt Disziplin
Die kleine, aber feine Kellerei La Poderina brachte sogar den „Weinpapst“ Robert Parker ins Schwärmen.
„Die Weine von La Poderina scheitern selten und legen ein Lächeln auf mein Gesicht“, sagte einmal „Weinpapst“ Robert Parker bewundernd. Es handele sich bei ihnen zwar nicht um die tiefsten oder komplexesten in Montalcino hergestellten Tropfen. Doch besäßen sie ein wirklich außergewöhnliches Niveau, was Gleichgewicht und Harmonie angehe. Der berühmte Weinkritiker schloss mit den Worten: „In der Tat braucht es eine ganze Menge Disziplin, um das Glas während einer Verkostung angesichts dieses herrlichen Angebots wieder abzustellen.“
Die Tradition nicht der Moderne opfern, sondern gekonnt weiterentwickeln – dies ist das Erfolgsrezept, das die Kellerei La Poderina zu einer der am höchsten bewerteten Erzeuger in der kleinen toskanischen Denomination hat werden lassen. Der kleine, aber feine in die malerische Landschaft unweit der Ortschaft Castelnuovo dell’Abate eingebettete Winzerbetrieb erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 49 Hektar. Neben dem Traubenanbau werden zweieinhalb Hektar der Gutsfläche für den Olivenanbau genutzt. Gut 24 Hektar sind für die Holzproduktion bestimmt. Das toskanische Weingut zählt zum Reich der Saiagricola SpA, der Agrarinvestitionsgesellschaft der Unipol Insurance Company.
Die biologisch bewirtschafteten Weinberge erreichen eine durchschnittliche Höhe von 350 Metern über dem Meeresspiegel. Von den knapp 24 Hektar Rebflächen sind gut zehn Hektar mit Sangiovese Grosso (Brunello) bestockt. Knapp sechs Hektar sind der Zone Sant’Antimo D.O.C. zuzuordnen. Während die älteren Rebhügel des beschaulichen Anwesens mit 3.300 Stöcken pro Hektar bestanden sind, wurden in den neueren Weingärten 5.000 Pflanzen pro Hektar angepflanzt. Die Böden bestehen etwa zur Hälfte aus Lehm mit einigen Ton-Ablagerungen und sind mit organischen Substanzen angereichert. Die Weinberge von La Poderina sind darauf ausgerichtet, sechs Tonnen Trauben pro Hektar als Ertrag zu liefern. Damit fällt die Erntemenge deutlich niedriger als die vom Gesetzgeber erlaubten acht Tonnen aus.
Lorenzo Landi, der auch für die Spitzenweine der Fattoria del Cerro als Önologe verantwortlich ist, arbeitet im Gutskeller mit einer Mischung aus traditionellen großen slowenischen Eichenholzfässern und neuen französischen Barriques. Sein Weinstil lässt Gewächse entstehen, die sich durch eine energische Frucht, enorme Weichheit und sanft extrahierte Tannine auszeichnen.
Brunello wird in La Poderina in zwei Versionen erzeugt: Zum regulären Produkt gesellt sich noch der aus einem einzigen Weinberg stammende Brunello di Montalcino Poggio Banale. Außerdem werden im Gut neben einem Rosso, noch der Virgùlto Rosso di Toscana I.G.T., ein Grappa sowie ein Moscadello produziert. (mh)