Camigliano

Neue Blüte für Gut und Siedlung

In der Kellerei Camigliano wurde bereits im Jahre 1965 ein Brunello hergestellt.

Der Gambero Rosso findet Worte großer Anerkennung: „Unser Kompliment an die Familie Ghezzi, die ganz fest an das Potenzial dieser Gegend geglaubt hat – und an den Önologen Lorenzo Landi, der eben dieses Potenzial absolut gekonnt umgesetzt und solche persönlichkeitsstarken Weine geschaffen hat.“ Der aus Mailand stammende Farmer Walter Ghezzi hatte das Weingut Camigliano, auf das sich das Kompliment des renommierten Weinführers bezieht, im Jahre 1957 gegründet. Bereits 1965 wurde dort der erste Brunello di Montalcino erzeugt. Inzwischen haben Walters Sohn Gualtiero und dessen Ehefrau Laura den im Südwesten des Weilers Camigliano gelegenen Winzerbetrieb mit hohem persönlichen Einsatz und beträchtlichen Investitionen zu einer neuen Blüte verholfen. Beide befleißigen sich auch, die historische Siedlung wieder aufleben zu lassen und deren weitere Existenz zu sichern.

Die Familie Ghezzi hat einen neuen großräumigen, unterirdischen Keller gebaut, der sich unaufdringlich in die wunderschöne Landschaft einfügt und dank moderner Technik das Arbeiten wesentlich erleichtert. Die klassisch anmutenden Weine reifen zumeist in Fässern mit Volumina von 50 und 60 Hektolitern. Die mit Sangiovese Grosso bestockten Brunello-Bestände – sie nehmen rund 50 Hektar der gesamten Rebfläche von 90 Hektar ein – wurden nach der Jahrtausendwende erneuert, wodurch sich die Qualität der Weine erheblich verbessert hat. Die Eigentümer bevorzugen eine hohe Stockdichte pro Hektar. Eine Klonen- und Massenselektion aus alten Weinbergen soll den im Gut erzeugten Tropfen einen weiteren Qualitätsschub geben. Die edlen Gewächse von Camigliano gedeihen auf Ton- und Schlickböden, die einen recht hohen Mergelanteil und Fossilschichten enthalten. Die Erträge werden mit weniger als 40 Hektolitern pro Hektar bewusst gering gehalten.

Von Grosseto wehen warme Winde über das Land, was nach Einschätzung des Gambero Rosso die Gefahr einer zu starken Reifung der Trauben mit sich bringt. „Trotz neuer, inzwischen nutzbarer Pflanzungen bleibt der Weinbau deshalb hier eine Herausforderung.“ Doch trotz dieser Erschwernis werden der Brunello di Montalcino und der Brunello Riserva „Gualto“ neben einer Reihe weiterer in Camigliano gekelterter Rebensäfte von Weinkritikern des öfteren mit hohen Auszeichnungen bedacht. Der aus Brunello-Trestern gebrannte Grappa des Hauses kann ebenfalls sehr gut gefallen. Auf dem Landgut, zu dem ein eigener Agriturismo gehört, befinden sich auch 25 Hektar Olivenpflanzungen. Aus den Früchten wird das Olivenöl Extra Vergine D.O.P. Terre di Siena gewonnen. (mh)

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