La Rasa
Eingespieltes Winzer-Gespann auf Bio-Pfaden
Die Gebrüder Andrea und Marcello Mantengoli wollen die Cantina La Serena erfolgreich in die Zukunft führen.
Die Weinlese für den Brunello beginnt in der Cantina La Serena im Montalcino-Gebiet in der Regel in den ersten beiden Oktoberwochen. Nach einer ersten Selektionierung im August werden dann rund 6.000 Kilogramm Trauben pro Hektar geerntet. Wenn die alkoholische und malolaktische Gärung abgeschlossen sind, erhält der Wein innerhalb von zwei Jahren in 20-Hektoliter-Fässern und wenigen Barriques seine volle Reife. Schließlich kommt der Brunello noch zur Verfeinerung in die Flasche. Für den Brunello Riserva – hier werden nur Trauben von Top-Qualität der besten Parzellen ausgewählt – fällt die Erntemenge in der Cantina La Serena um rund 1.000 Kilogramm geringer aus. Nach der alkoholischen Fermentation in speziellen Edelstahlbehältern folgt die malolaktische Gärung in französischen Eichenfässern, in denen der Wein für zwölf Monate verbleibt. Anschließend wird der Reifeprozess des Brunello Riserva ein weiteres Jahr lang in traditionellen Holzfässern mit 20 bzw. 40 Hektoliter Fassungsvermögen fortgesetzt und abgeschlossen.
Bereits ab 1933 wurde in der Azienda Agricola La Rasa (so der frühere Name) die heimische Paradesorte Sangiovese kultiviert. Erst 1988 wurde der kleine Familienbetrieb in La Serena umbenannt. Gleich im ersten Jahr unter neuem Namen füllten die Gebrüder Andrea und Marcello Mantengoli auch die ersten 2.700 Flaschen Brunello unter dem Markennamen „Brunello di Montalcino La Serena“ ab. In der Folgezeit wurden die Produktionszahlen auf heute rund 30.000 Flaschen erhöht. Schließlich stehen dem eingespielten Team inzwischen nach ursprünglich einem Hektar Rebfläche nun bereits 8,5 Hektar für den Anbau von Trauben zur Verfügung. Mehr als 70 Prozent der drei im Gut gekelterten Weine gehen in den Export. Im Heimatland werden ausgesuchte Händler, Weinläden und Restaurants mit den edlen Tropfen der Cantina La Serena beliefert.
Während der eher praktisch veranlagte Andrea im Gut die Feld- und Kellerarbeit verrichtet, befasst sich Marcello – der kreative Kopf des Unternehmens – unter anderem mit dem Vertrieb und den den Etiketten. Die südöstlich ausgerichteten Rebflächen des seit einigen Jahren mehr und mehr nach biodynamischen Regeln betriebenen Familienguts erstrecken sich im Osten von Montalcino am Fuße der Cerbaie-Hügel. In dieser Gegend ist der Boden etwas fester als in anderen Gebieten. Neben Sand und Ton enthält das Erdreich auch Kalkanteile. Die im Schnitt 350 Meter hohen Weinberge sind ausschließlich mit Sangiovese bepflanzt. Seit 2010 streben die beiden Gutsbesitzer für die Weinberge und die Kellerei eine Bio-Zertifizierung an.
Der neue, von Marcello entworfene und an einem Hang gebaute Weinkeller ist makellos und funktional ausgestattet. Er wurde vollständig mit Korkplatten isoliert. Ein geothermisches System sorgt im Sommer für eine kühlere und im Winter für eine wärmere Innentemperatur. Die Luft strömt durch ein großes Rohr-Netzwerk und verlässt die Räume durch eine Reihe von Schornsteinen. Im Keller lagern 20-Hektoliter-Fässer und Barriques, in denen ein Teil der Brunello-Gewächse ausgebaut wird.
Da die Qualität im Weinberg beginnt, kooperieren die Gebrüder mit dem Agronomen Ruggero Mazzilli. Seitdem werden laut Andrea in der Cantina La Serena Brunello und Rosso als Bio-Weine hergestellt. Die Gutsleiter vertrauen seit 1997 auch auf das Weinwissen und die Ratschläge des Önologen Paul Caciorgna. (mh)